Übergabe eines neuen Kühlwagens für die Tafel Ruppichteroth
Das Ende der Improvisation
Ruppichterother Tafel erhielt ein Kühlfahrzeug - Viele Stifter und Sponsoren halfen bei der Anschaffung
Ruppichteroth. Bei schweißtreibenden Temperaturen blieb keiner cool als das neue Kühlfahrzeug der Tafel Ruppichteroth vorfuhr: Beifall gab es für den nagelneuen Mercedes-Benz Sprinter mit Kerstner-Kühlausbau, der die Arbeit der Hilfsinitiative künftig einfacher machen wird.
Bisland improvisierten die Mitarbeiter mit Kühlelementen im Pkw. "Zwei Jahre haben wir gebraucht, bis wir das Geld für den neuen Sprinter zusammen hatten", resümierte Monika Bähr als Vorsitzende des SKM (Katholischer Verein für Soziale Dienste) im Rhein-Sieg-Kreis, der Träger der Tafel Ruppichteroth ist. 40.000 Euro hat das Fahrzeug gekostet, davon haben 32.000 Euro Stifter und Sponsoren übernommen. Viele Firmen und Einzelspender zogen an einem Strang, so die Autofirma selbst, die Stiftung der Nachbarschaftshilfe Rhein-Sieg und die Kreissparkasse Köln. Für die zahlreichen Einzelspender begrüßte der SKM-Vorsitzende Christian Lucaci, Chef einer Treppenlift-Firma in der Bröltalgemeinde.
"So wird die Zusatzversorgung von wöchentlich 200 Tafelkunden in 70 Haushalten sichergestellt", sagte Monika Bähr. Die beiden Pfarrer Erich Linden und Hans-Wilhelm Neuhaus nahmen eine ökumenische Segnung vor. Linden wünschte mit den Schutzpatronen des Straßenverkehrs den Aktiven eine gute Fahrt. Neuhaus überreichte Doris Wende als Sprecherin der Tafel einen Schlüsselanhänger mit den Symbolen Kreuz, Herz und Anker. Letzterer als Zeichen der Hoffnung, "dass man zusammen stärker ist als allein". Gute Wünsche wie auch zusätzliche helfende Hände können die Ehrenamtlichen gebrauchen, die eine chronische Personalnot beklagen.
Etwa zwei Dutzend Ruppichterother engagieren sich, zu wenig, um Einsammeln, Sortieren und Ausgabe der Lebensmittel zu stemmen. Vor zwei Jahren stand die Initiative schon einmal vor dem Aus, nach einem öffentlichen Aufruf meldeten sich neue Helfer - aber nicht genug. "Schon eine Mitarbeit von zwei Stunden in der Woche hilft uns", betonte Doris Wende. Bähr lobte als SKM-Vorsitzende Gemeindechef Mario Loskill, "dass er für uns wirklich von Tür zu Tür gegangen ist, um Spenden zu akquirieren". Er habe selbst zehn Jahre im Sozialamt gearbeitet und kenne die Probleme, so Loskill. er führe zahlreiche aufklärende Gespräche, um Bürgern die Notwendigkeit der Tafel deutlich zu machen. "Es gibt viele, die dieser Initiative kritisch gegenüberstehen." Dabei sei die Tafel "Hilfe zur Selbsthilfe", packen doch viele Bedürftige selbst mit an, wenn es um die Verteilung der Lebensmittel geht.
Wer mithelfen möchte, kann sich im Sekretariat des Bürgermeinsters (02295/49 21) oder bei Doris Wende (0157 59 20 27 26) oder beim SKM (02241/17 78 24) melden.
Text: Annette Schroeder Fotos: Annette Schroeder und Bruno Hartfelder (privat)